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Ich besichtige heute die berühmten Tunnelnetz der Nationale Front für die Befreiung Südvietnams (von den USA respektlos Vietkong genannt). Also der Kommunistischen Armee die mit cleverer Guerillaorganisation den eigentlichen militärisch weit überlegenen Amerikanern das fürchten lehrten.
Auch viele Gebäude in Saigon sind mit diesen Tunneln verbunden. So hatten sie die Möglichkeit Anschläge zu verüben und unbemerkt zu verschwinden.
David gegen Goliat. Letztlich viele 100.000 tote später gewann David.
Sie gruben ein ausgeklügeltes Tunnelnetz durch fast ganz Südvietnam. Am Ende des Krieges 1975 waren es sage und schreibe 250km lang.
Es gibt zwei dieser Tunnelssysteme, die für Touristen zugänglich sind. Das ein wird da nur 1 1/2h entfernt von 80% der Reisegruppe angesteuert. Das andere welches ich besuchte ist über 2h entfernt und nicht so überlaufen.
Ein Originaltunnel, der nicht für Touristen verbreitert wurde ist so eng dass wirklich nur Vietnamesen durch passen. Ich hatte es ausprobiert, bin ja nicht dick, bis zur Brust kein Problem, dann aber habe ich es nicht geschafft mein Brustkorb war einfach zu groß für den winzigen Gang. Kinder schaffen es wenn nicht von der heutigen McDonald Fraktion gerade noch und für die zierlichen Vietnamesen kein Problem.
Es ist einfach irre mit welchen einfachen Mitteln die Armee hier gekämpft und improvisiert hat. Nordvietnam bekam zwar von der Sowjetunion Unterstützung aber eher in Hinsicht auf Beratung und einfache Waffen. Es wurden nicht detonierte Bomben der Amerikaner gesammelt und zersägt um zum einen den Sprengstoff zu verwenden und aus dem Metall schaffte Spieße für die gefürchteten Fallgruben zu gewinnen. Aus Reifen wurden Sandalen gefertigt. Die Vorläufer der Tefal Sandalen. Diese Fallgruben sind echt heftig, Rollen mit spitzen Spähren zerlöchert den Körper während das Opfer in das Loch fällt. Die ersten Varianten die ebenfalls effektiv tötenden hatten angespitzte Bambus. Alles war unterirdisch, das Hospital, Küche, Schlafräume,... Es wurde in drei Ebenen gebaut. In den oberen waren die Räume unten die Kampfgänge und falls nötig ganz unten Fluchtgänge, die in unterirdischen in einem Seitenarm des Mekong endeten. So konnten sie unter Wasser fliehen.
Alles super spannend. Gegessen haben sie die Wurzeln im Urwald (Manjuk) schmeckt sehr lecker gedünstet wie Süsskartoffel.
Eine wahnsinnig spannende Tour. Ich habe lange überlegt ob ich es machen soll aber es war genial und ich bereue es keine Sekunde. Auch weil unser Tourguide so viel Fachwissen hatte es super ohne die sonst oft vorhandene Propaganda zu erklären. Auch der offizielle Propagandafilm, den die meisten Touristen zu sehen bekommen wurde uns erspart. Stattdessen sachlich erklärt. Wirklich großartig.
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